Der Coronavirus hat die Welt fest im Griff. In immer mehr Städten und Ländern werden Schutzmasken nicht mehr nur empfohlen, sondern sogar vorgeschrieben. Ist das notwendig? Welche Maske hilft am besten und worauf sollte bei der Auswahl geachtet werden?
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In der Öffentlichkeit werden häufig drei Begriffe synonym verwendet, obwohl sie unterschiedlich sind: Coronavirus, SARS-CoV-2 und Covid-19. Die Coronaviren sind eine eigenständige Familie von RNA-Viren, zu der eine Vielzahl von Untergattungen gehören. Nur die wenigsten befallen den Menschen. Die meisten Coronaviren sind arttreu, können also bei Kontakt zwischen infiziertem Tier und Mensch nicht übertragen werden. Einige Varianten wie das humane Coronavirus OC43 befällt neben dem Menschen aber beispielsweise auch Schimpansen, 229E neben dem Menschen auch Fledermäuse. Gegenüber den DNA-Viren sind sie relativ mutationsfreudig, verglichen mit anderen RNA-Viren wie den Influenzaviren mutieren sie allerdings selten. Zahlreiche Krankheiten mit Erkältungs- und Grippesymptomen werden von Coronaviren ausgelöst.
SARS-CoV-2 gehört zur Untergattung Sarbecovirus, zu der ausschließlich die SARS-assoziierten Coronaviren gehören. Der hochletale SARS-CoV-1 verursachte 2002/03 bei einer SARS-Pandemie etwa 800 nachgewiesene Todesfälle vornehmlich in China und Hongkong. Daneben gibt es drei bekannte Subspezies, die ausschließlich Java-Hufeisennasen beziehungsweise Malaiische Schuppentieren befallen. SARS-CoV-2 stammt vermutlich von einem der Coronaviren ab, welche auch die Schuppentiere befallen und wurden vermutlich auf einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen übertragen. Ein Unfall oder ein Fehler in einem nahe gelegenen Biolabor kann allerdings nicht völlig ausgeschlossen werden. Hinweise auf eine bewusste Entwicklung als biologische Waffe gibt es nicht. Aufgrund des nahen Kontakts zwischen Mensch und Haus- aber auch Zootiers kann es in wenigen Fällen zu einer Übertragung auf Tiere kommen. In fast allen Fällen verläuft eine solche Infektion aber symptomfrei und eine Weitergabe auf andere Tiere oder zurück auf Menschen wurde bisher nie nachgewiesen.
Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann die Krankheit Covid-19 auslösen. Die detaillierten Krankheitssymptome sind noch nicht aufgeklärt. Es gibt Hinweise, dass neben der Lunge auch andere Organe und das Gehirn befallen werden können. Tödlich verläuft die Infektion vor allem für Risikopatienten mit einer oder mehreren Vorerkrankungen, insbesondere wenn diese die Lunge betreffen. Die Krankheit kann eine Lungenentzündung und eine großflächige Zerstörung von Lungengewebe hervorrufen, wodurch selbst bei einer künstlichen Beatmung die Lunge nicht mehr genug Sauerstoff ins Blut übertragen kann. Der Patient erstickt innerlich. Mit welchen mittel- und langfristigen Folgen für Personen ohne Vorerkrankungen zu rechnen ist, kann detailliert noch nicht abgeschätzt werden.
Helfen Mund Nase Masken gegen das neue Coronavirus?
Die Übertragung erfolgt vor allem durch Tröpfcheninfektionen. Dies kann beispielsweise durch direktes Anhusten und nahes Sprechen verursacht werden. Insbesondere in geschlossenen Räumen ist das Atmen ein Problem, da selbst bei langsamem Atmen Tröpfchen mit einem Durchmesser unter fünf Mikrometer ausgestoßen werden. Wie nachgewiesen werden konnte, sind darin sehr viel mehr Viren nachweisbar als in großen Tröpfchen. Diese Mikrotropfen können sich stundenlang in der Luft ansammeln, ehe sie sich auf Oberflächen ablagern oder durch andere Personen eingeatmet werden.
Eine Maske kann je nach Typ unterschiedlich schützen. Einerseits können Tröpfchen im Mundschutz beim Ausatmen eingefangen werden, andererseits Erreger vor dem Ausatmen abgefangen. Dadurch reduziert sich die gesamte Virenbelastung in der Luft und weniger Menschen stecken sich an.
Welche Arten von Masken eignen sich?
Eine Vorgabe, welche Art von Masken genutzt werden müssen, existiert nicht. Es wird von einer Abdeckung von Nase und Mund gesprochen, sodass grundsätzlich selbst Schals, Tücher, Stoffmasken oder Halloween-Masken genutzt werden könnten. Das ist allerdings als absolute Ausnahme zu verstehen, da diese Art keine richtige Abdeckung ermöglicht und die Durchlässigkeit in beide Richtungen stark vom Stoff abhängt.
Besser sind sogenannte OP-Masken, offiziell Mund-Nasen-Schutzmasken genannt. Diese sitzen ebenfalls relativ locker, wodurch die Atmung nur wenig behindert wird. Sie schützen den Träger nur begrenzt, reduzieren aber die Zahl der Viren, die Infizierte in die Luft abgeben deutlich. Sofern möglichst alle Personen eine solche Maske tragen, wird die Zahl der Erreger in der Luft soweit reduziert, dass ein effektiver Schutz in der Breite möglich ist.
Genau andersherum läuft es mit einer FFP2/3-Maske mit Ventil. Hierbei wird zwar der Träger effektiv geschützt, durch das Ventil kommt die ausgeatmete Luft aber praktisch ungefiltert in die Umgebung. Fehlt ein solches Ventil, ist der Schutz in beide Richtungen möglich.
Wer Umgang mit Viren hat benötigt laut der Gesetzlichen Unfallversicherungen eine FFP3-Maske. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der speziellen Eigenschaften für alle Berufsgruppen, die mit SARS-CoV-2-infizierten Patienten zusammentreffen, Masken mit FFP2-Klassifikation. FFP1-Masken bieten keinen ausreichenden Schutz.
Worauf beim Kauf von Mund Nase Schutzmasken zu achten ist
Für Privatpersonen empfiehlt das RKI die OP-Masken. Sie sind relativ preisgünstig, erlauben ein einfaches Atmen und bieten durch die Breitenwirkung einen guten “Herdenschutz”, auch wenn sie im Einzelfall eine Infektion nicht verhindern können. Kinder unter 7 Jahren sollten keine Masken tragen, da bei Ihnen die CO2-Konzentration zu stark zunehmen würde.
Empfehlenswert sind OP-Masken, die komplett aus Stoff bestehen und in der Waschmaschine gereinigt werden können. Produkte aus Zellulose sind hingegen nur einmal zu verwenden. Da allerdings mit einer Verknappung der Produkte zu rechnen ist, kann im Ausnahmefall eine solche Maske durch 30-minütiges Erhitzen auf 70 °C im Backofen gereinigt werden. FFP-Masken mit CE-Zertifikat können bis zu 3 mal aufbereitet werden, ohne das Zertifikat sollten sie nur einmal genutzt werden. Enthalten Masken keinerlei Metallteile, können sie in der Mikrowelle gereinigt werden.
Eine Maske sollte das Atmen möglichst problemlos ermöglichen und gleichzeitig eng anliegend sitzen. Der Tragekomfort ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium. OP-Masken werden durch Bänder hinter den Ohren befestigt. Diese sollten breit sein und aus einem angenehmen Stoff bestehen.
Apotheke
Auch in Filial-Apotheken sind Mundmasken erhältlich. Dort allerdings oftmals nur in sehr begrenzter Stückzahl und zu höheren Preisen.
Real
Auf real.de gibt es einen Marktplatz, auf dem verschiedene Hersteller Ihre Produkte zu relativ hohen Preisen anbieten.
dm, Müller und Rossmann
Auch ein Besuch in der Drogerie (Müller, dm, Rossmann aber auch Supermärkte wie Rewe, Aldi, Edeka, Lidl usw.) kann sich lohnen. Auch hier ist die Verfügbarkeit allerdings nie garantiert.